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Was es bei ETFs zu beachten gilt

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Warren E. Buffet

ETFs haben in den letzten Jahren einen starken Zuwachs erlebt. Die Nachfrage privater und institutioneller Anleger hält weiter an. Dies ist wenig überraschend, werden die Produkte doch mit zahlreichen positiven Eigenschaften in Verbindung gebracht. Einige dieser Eigenschaften sind zum Beispiel Transparenz, eine breite Streuung, niedrige Kosten sowie Flexibilität durch die ständige Handelbarkeit.

Auch wir setzen für unsere Anleger ETFs im Vermögensmanagement ein.
Doch scheinen viele Privatanleger ETFs nicht richtig einzusetzen. Eine Studie aus dem Jahr 2016 analysierte die Performance von Kunden eines deutschen Online-Brokers. Dabei wurden fast 7.000 Depots ausgewertet und daraufhin untersucht, ob sich das Anlageergebnis durch den Einsatz von ETFs positiv verändert hat. „Das Ergebnis war ernüchternd: Mit den ETFs erzielten die Anleger deutlich schlechtere Resultate als mit ihren übrigen Wertpapieren.“

Die vordergründig positiven Eigenschaften der Produkte wurden von den Investoren durch falscher Handhabung und einer schlechten Auswahl nicht richtig genutzt.
Es haben sich vier entscheidende Fehler herauskristallisiert, die Anleger in Bezug auf ihre Geldanlage in ETFs machen. Auf diese möchte ich heute eingehen, damit Sie nicht in die gleichen Fehler tappen.

Nischen-Falle

Aufgrund der breiten Palette an verfügbaren ETFs begehen viele Anleger am sprichwörtlichen „Wühltisch“ einen Kardinalfehler: Die große Auswahl verleitet zahlreiche Investoren dazu, auch in wenig liquide Nischenmärkte zu investieren, anstatt auf große und bewährte Indizes zu setzen. Hierbei überschätzen aber viele Anleger ihre Selektionseigenschaften und verschenken Performance. Obendrein führt ein hoher Anteil an Spezialinvestments zu einer Verschlechterung des Rendite/Risikoverhältnis.

Timing-Falle

Ein weiterer vermeintlicher Vorteil kann sich ebenfalls in einen Nachteil umkehren: ETFs sind ständig handelbar. Das führt oft dazu, dass Anleger oft ungeduldig werden und Käufe bzw. Verkäufe zu falschen Zeitpunkten tätigen. Leider gelingt es nur wenigen Anlegern, genau das richtige Timing zu finden.

Unsere Empfehlung: ETFs sollten für einen Buy & Hold Ansatz, also eine passive Anlagestrategie eingesetzt werden. Somit erzielt man langfristig den größten Erfolg.

Tausch-Falle

ETFs können Indizes auf unterschiedliche Arten nachbilden. Ein Index kann entweder in seiner ganzen Breite, also mit allen Einzeltiteln (volle Replikation), oder durch die systematische Auswahl bestimmter Titel nur teilweise abgebildet werden (repräsentative Replikation). Eine weitere, sehr kostengünstige Möglichkeit bietet die synthetische Replikation: Bei dieser kommt ein Tauschgeschäft, also ein sogenannter Swap, zum Einsatz. Das Portfolio des ETF hat hier auf den ersten Blick nur sehr wenig mit dem Index gemein. Eine Investmentbank als Tauschpartner sagt aber zu, dem ETF die Rendite des Index zu liefern und gegen die Rendite des ETF-Portfolios zu tauschen. So weit, so gut. Ist der Tauschpartner jedoch zahlungsunfähig, können die Anleger Teile ihres eingesetzten Kapitals verlieren. „Swap-ETFs sind daher mit einem erhöhten Risiko verbunden, wir raten Anlegern hier zur Vorsicht.“

Unsere Empfehlung: ein Portfolio sollte grundsätzlich über physisch replizierende ETFs aufgebaut werden. Der Einsatz von synthetischen ETFs ist nicht nötig.

Kosten-Falle

Zwei der Hauptargumente für Investments in ETFs sind die beworbene Transparenz der Kostenstruktur und die vermeintlich viel niedrigeren Kosten im Vergleich zu aktiv gemanagten Fonds. Wir empfehlen jedoch nicht nur auf die laufenden Fondskosten zu schauen, sondern auch auf die ETF – Handelskosten, die dem Anleger bei einem Kauf oder Verkauf direkt verrechnet werden.

Unsere Empfehlung: Kosten können u. a. durch den Steuersitz der Kapitalanlagegesellschaft und der Größe des ETFs gesenkt werden.


Ich hoffe, Sie konnten den ein oder anderen Punkt lernen und freue mich Sie bald wieder auf meinem Blog begrüßen zu dürfen.

Ihr Jürgen Schäflein

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